Donnerstag, 31. März 2011

Wieder einen Hund?


Bei diesem Post von Annuntiator bekam ich gleich wieder Lust auf Hund. Allerdings hab ich mich dann etwas genauer mit russischen Hirtenhunden befaßt. Also Kämpfe mit Wölfen und Bären zum Schutz der Herde können wir dann doch nicht so recht bieten und unser leider verstorbenes 40 kg-Energiebündel sitzt mir auch noch etwas in den Knochen, aber ich merke es geht wieder los: Vielleicht doch wieder einen Hund?

Sonntag, 20. März 2011

Ich habe heute das erste Mal


gleich zwei Predigten zu Verklärung Christi gehört. Seit meiner Konversion ist immer an Verklärung Christi der Fastenbrief unseres Mainzer Kardinals verlesen worden. Einmal ging es sogar im ganzen Brief um nichts anderes als Organisationsstrukturen und das seitenlang - gähn.

Heute wurde unser Diakon zum Ortsseelsorger der Malteser ernannt und da er die Urkunde dafür von einer Fürstin verliehen bekam und außerdem jede Menge Auswärtige da waren konnte man nicht gut den Hirtenbrief vorlesen. Also hatte ich morgens von unserem predigtbegabten Diakon im neuen Ritus und nachmittags von unserem predigtbegabten Pfarrer im alten Ritus gleich 2 Predigten zu Verklärung Christi. Ein gerechter Ausgleich für 6 Jahre nix an diesem Tag finde ich. Ich frage mich immer noch ob die Tatsache, daß der Fastenbrief in diesem Bistum immer auf Verklärung Christi fällt wohl Methode hat.

Verklärung Christi ist die Vorwegnahme der Verherrlichung Christi und die Ankündigung seiner Auferstehung und Gottessohnschaft, angesichts der "modernen" Theologie mußmaße ich daß das nicht ins Konzept paßt. Da Jesus da auf den netten Rabbi von nebenan reduziert wird und jegliches Außergewöhnliche wie auch seine Wunder "nachösterliche Legendenbildung" sein soll paßt die Verklärung Christi natürlich überhaupt nicht ins modern-theologisch-verstaubte Konzept und man übergeht sie elegant Jahr für Jahr mit einem Hirtenbrief? Oder bin ich mittlerweile einfach zu mißtrauisch?

Samstag, 19. März 2011

Was ist das Böse?


fragt in der heutigen Welt am Sonntag der Autor Wolfgang Sofsky. Aus seiner Zusammenfassung der drei Bücher, die er dazu heranzieht wird deutlich, daß ein Blick auf das Böse, der dessen Selbstgenügsamkeit ausblendet das Böse nicht verstehen kann:

Für Eugen Sorg, den weitgereisten Reporter mit psychiatrisch belehrtem Blick, ist die Antwort klar. Das Böse ist eine Leidenschaft, die nur sich selbst kennt. Es ist keine Folge pathogener Zustände, keine Ausgeburt von Verzweiflung und keine Rache für erlittenes Unrecht. Das Böse ist auf der Welt, seit Menschen sich dazu entschließen, Böses zu tun. Die Übeltäter wissen genau, dass ihre Untaten unrecht sind. Aber der Spaß an der Grausamkeit ist größer als alle Hemmnisse. Bosheit ist durch keine Zivilisation zu tilgen. Menschen sind gewalttätig, nicht weil sie müssen, sondern wenn sie dürfen. Nicht soziale, seelische, politische oder kulturelle Umstände produzieren Gewalt. Sie eröffnen nur Gelegenheiten, welche die Subjekte allzu gern nutzen.

Der populäre Therapiekult glaubt beharrlich an die Heilbarkeit des Bösen. Aber wer Gewalt auf die Autoritätsbindung williger Befehlsempfänger zurückführt, unterschlägt den Spaß an der Schikane und die Eigeninitiative der Mörder. Wer auf biografische Defizite oder soziale Umstände setzt, streicht die Verantwortung von Tätern, die sich ihre Gelegenheiten kaltblütig und planmäßig selber schaffen. Und wer voller Empathie Terror und Attentate für die Sprache von Verzweifelten hält, der will nicht wahrhaben, dass die meisten Mörder weder arm, ausgegrenzt, ungebildet noch neurotisch sind.

Gegenüber Sorgs Ermittlungen nehmen sich die Erläuterungen des Tübinger Kinder- und Jugendpsychiaters Michael Günter geradezu beschwichtigend aus. Sie repräsentieren den therapeutischen Gewaltdiskurs nahezu in Reinkultur. Gewalttätigkeit ist danach keine Aktion, sondern eine Reaktion auf diverse psychische Notlagen. ... Immer sucht er nach dem seelischen Antrieb des Bösen, ohne indes über einen Begriff von Grausamkeit zu verfügen. Gewalt gilt ihm durchweg als Abwehr unliebsamer Gefühle von Unterlegenheit, Schuld, Wertlosigkeit oder Verlassenheit. Die Attacke auf anderer Personen Leben oder Unversehrtheit erscheint als defensive Maßnahme des Selbstschutzes. Diese Erwägung ist von gespenstischer Akrobatik. Der Täter wird zum Opfer umgetauft, zum unverstandenen, ausgegrenzten, gedemütigten oder missachteten Außenseiter, der sein Gleichgewicht nur zu erlangen vermag, indem er andere malträtiert, schikaniert, quält und tötet. Überall sieht der therapeutische Diskurs unbewusste Abwehrmechanismen am Werke und verfällt doch selbst einem wohlvertrauten Reflex: der Verkehrung ins Gegenteil. Aggression wird zum Schutzmanöver erklärt, Schädigung zur Selbstheilung, Bosheit zum Appell an gütliche Fürsorge.

Der therapeutische Blick verleugnet die Gewalt als Aktivität, den Exzess, den Lustzustand jenseits der Grenze. Und er hat keinerlei Sinn für den Ablauf der Gewalttat, in der psychische und soziale Tatsachen geschaffen werden, die in keinem Verhältnis zur Vorgeschichte stehen.

Der übliche Diskurs kreist um die Täter.

Das letzte besprochene Buch befaßt sich mit den Folgen der Gewalttat in Winnenden für die Opfer und das Umfeld der Opfer.

Wer den ganzen Artikel lesen will hier der link.

Das Bild ist von William Blake, Der große rote Drache und die mit der Sonne bekleidete Frau (über Wikipedia) Offenbarung des Johannes, 12

Donnerstag, 17. März 2011

Das Volk der Dichter und Denker


ist offenbar nicht in der Lage zwischen einer Katastrophe zu differenzieren gegen die die Japaner mit internationaler Hilfe tapfer ankämpfen - und in bewundernswerter Weise nicht aufgeben bevor wirklich gar nichts mehr geht, was bislang noch nicht der Fall ist - und einem eventuell möglichen Störfall in Deutschland. Hört man sich die Gewichtung der Diskussionen, Artikel und Kommentare an, könnte man meinen Biblis A wäre hochgegangen oder stünde zumindest dicht davor.

Kommt es mir nur so vor oder werden die Diskussionen in Deutschland tatsächlich immer hysterischer, und zwar andauernd und bei jedem Thema das gerade "dran" ist?

Verfolgt man die veröffentlichte Meinung geht die Welt eigentlich ständig unter, angefangen von "le Waldsterben" (als Begriff ins Französische übernommen) über die Klimakatastrophe bis - mal wieder - die Atomkraft.

Daß in Japan gerade über 10.000 Menschen bei einem Erdbeben und einem Tsunami umgekommen sind wird ausgeblendet unter einer überzogenen Atomkraftdiskussion. Es scheint als sei man froh sich wieder auf etwas konzentrieren zu können über das wir als Menschen Macht haben, während schließlich kein Mensch in der Lage ist ein Erdbeben und einen Tsunami auch nur exakt vorauszusagen, geschweige denn zu verhindern.

Das kommt mir doch stark so vor wie unser Umgang mit dem individuellen Tod, auch den kann keiner verhindern aber man versucht möglichst lange so zu tun als gäbe es ihn nicht. Natürlich ist es vollkommen in Ordnung mit Hilfe der Medizin den individuellen Tod hinauszuzögern, wie auch dafür Sorge zu tragen, daß die Technik stimmt, wenn man mit Atomkraft umgeht, und dort alle nur möglichen Sicherungen einzubauen, das entschuldigt die gegenwärtige Hysterie über ein bloß ausgedachtes Unglück aber nicht.

Tapferkeit ist wenn man "weder Tod noch Teufel fürchtet"! Was wir gerade in Deutschland erleben ist eine Panikmache, bei der man sich fragt ob die Deutschen überhaupt noch in der Lage wären mit einer realen Bedrohung fertig zu werden. Wahrscheinlich sterben alle vorher vor Angst.

Verstehen kann ich das schon, solange ich meinen Glauben nicht hatte habe ich schließlich mit drin gesteckt und ich lebe auch jetzt keineswegs in ständigem Gottvertrauen, aber ich bin doch ruhiger und vertrauensvoller als früher.

Das Bild ist von Albrecht Dürer: Ritter, Tod und Teufel

Mittwoch, 9. März 2011

Hamster im Laufrad

Rudolf Steiners Antroposophie ist ein Wegbereiter der Esoterik in der Welt gewesen und ist es noch. Daß seine "Erkenntnisse" aus der sogenannten Akasha-Chronik, die im unsichtbaren Bereich existiere und die nur Eingeweihte lesen könnten, herrühren, weiß kaum jemand. Er ist schlicht ein "Medium", wie das heute jede Menge Leute für sich beanspruchen.

Die antroposophische Medizin und Landwirtschaft trift den Nerv unserer Zeit, die unter ihrer Entfremdung von der Natur und unter ihrem Mangel an Tranzendenz leidet. Gleichzeitig dehnt der Mainstream diese Entfremdung immer weiter aus, indem er Mütter von ihren Kindern trennt und Mütterlichkeit diffamiert, sowie einerseits massenhafte Abtreibung propagiert, andererseits die Verfügbarkeit des Menschen für den Menschen durch Wunschkinder mittels PID herstellen will.

Antroposophie und Esoterik bieten genau die angebliche Lösung für diese schizophrene Verhaltens- und Denkweise, indem sie zwar eine Transzendenz behaupten, die jedoch durch menschliches Handeln, innere Weiterentwicklung und Magie geändert und verbessert werden kann. Gleichzeitig propagieren sie eine enorme Hilflosigkeit des Menschen, denn wer nicht zu den Auserwählten gehört oder es eben nicht schafft sich genügend zu "verbessern" hat eben Pech gehabt. Man wirft immer den Christen vor - und sie selbst haben das in großen Teilen akzeptiert, daß sie von einem Jammertal reden, aber das tun die Esoteriker schon längst, denn warum sonst sollte man sich aus aus dem "Rad der Wiedergeburt" befreien wollen?

Bei ihnen gibt es aber keine Gnade und keinen gnädigen Gott, der uns seinen Sohn gesandt hat um uns zu erlösen und für die meisten, nämlich die Unerleuchteten, gibt es auch keine Chance - sie müssen weiter den Hamster im Laufrad machen.

Auf kath.net ist ein guter Artikel über die Antroposophie, ihre Grundlagen, ihre Wirtschaftsmacht und ihre Ausdehnung.

Ein Schmankerl aus dem Artikel:

"Unter Christus versteht Steiner die höchste geistige Wesenheit, die während der Taufe Jesu durch Johannes aus dem Sonnendasein herabsteigt in den Körper Jesu. Dieser Jesus sei auf vielfältige Weise auf die Aufnahme des Christus vorbereitet worden, kulminierend in der Geburt zweier Jesusknaben. Der Jesus im Matthäus-Evangelium sei eine Inkarnation des Zarathustra gewesen, der Jesus im Lukas-Evangelium wurde umschwebt von der Aura des Buddha. Im Alter von 12 Jahren habe sich das Zarathustra-Ich aus dem matthäischen Jesus in den lukanischen umgelagert. Spirituell habe hier die Vereinigung von Zarathustrismus und Buddhismus stattgefunden, die nun im Christentum enthalten seien. Bei der Taufe verlässt Zarathustra Jesus, nun senkt sich die Christus-Wesenheit in ihn ein. Bei der Kreuzigung (dem „Mysterium von Golgatha“) zieht Christus in die Erdenaura ein."

Und dieser esoterische Nonsense bezieht seine einzige Rechtfertigung daraus, daß Herr Steiner "in der Akasha-Chronik" lesen kann oder wie man heute sagt "channelt".