Dienstag, 10. Juli 2012

Liebe zum Gesetz

In diesem Post berichtet sophophilo über die Liebe zum Gesetz unserer älteren Brüder.

Hier dürfen wir ruhig etwas von den Juden lernen, vor deren Frömmigkeit im Alten Testament wie auch heute wir doch so viele verbale Verbeugungen machen: Ihre Liebe zum Gesetz als dem Ausdruck des Willens Gottes, ihre Dankbarkeit für das Gesetz als Weisung, Weg, Stab, Licht, Speise -- wie die Psalmen, besonders der 118., es doch unaufhörlich besingen.

Es gibt sogar ein Thorafest, das der Blogautor sehr anschaulich beschreibt.

Gemeint ist Simchat Thora, Die Freude über die Thora. Ein Tag der mit viel Freude und Tanz begangen wird. Man feiert das Ende des Jahreszyklus in dem die Thora gelesen wird, nur um gleich wieder von Vorne beginnen zu können (Ende und Anfang werden also an einem Tag gelesen), denn ihre Weisheit ist unendlich. Man nimmt an diesem Tag alle Thorarollen aus dem Schrein und in den Arm und trägt sie hüpfend, tanzend und singend durch die Synagoge. Ist einer der Träger erschöpft, kommt der nächste dran, schnappt sich die Rolle und zieht weiter tanzend durch die Synagoge. In den großen jüdischen Zentren tanzt und singt man auch um die Synagoge herum und durch die Straßen (quasi ein jüdisches Fronleichnam). Und für die Kinder gibt es kleine Plüsch-Thorarollen.

Auch Jesus hat ja gesagt, daß er nicht gekommen ist das Gesetz abzuschaffen sondern es zu erfüllen. Er wußte was er sagte, denn ohne jegliches Gesetz gehen wir in unseren eigenen Entscheidungen uns selbst verloren. Das Problem, das ich oft sehe ist, daß die, die die 68er so großartig finden das gerade deswegen nicht begreifen, weil sie diese Ideen noch nicht lange und konsequent genug gelebt haben, und diese alten Ideen daher immer noch für ganz großartig halten weil sie halt großartig klingen.

Es kommt alles immer unter dem Begriff der "Freiheit" daher und bedeutet doch eine weit größere Abhängigkeit als es Das Gesetz Gottes sein könnte, denn diese vorgebliche Freiheit will uns von Gott befreien indem sie uns von uns selbst befreit, wie wir bei der Extremform des Gender immer deutlicher sehen. Wir sollen entgegen unserer gottgegebenen Natur leben müssen und das bedeutet Trennung von der Liebe.

Wir trennen Eltern und Kinder, Alte und Junge, Männer und Frauen, jeder bekommt sein Kästchen in dem er leben muß bis niemand mehr den anderen versteht und jeder an seiner Einsamkeit zugrunde geht, oder nur noch überlebt indem er sich künstliche Eltern in Sozialarbeitern und Psychotherapeuten sucht.

Um uns zu retten können wir eigentlich nichts anderes tun als zum göttlichen Gesetz zurückzukehren, wie es in uns angelegt ist als Wesen, die die Gemeinschaft und die Liebe brauchen und denen es nun mal z.B. nicht gleichgültig ist von wem sie Liebe bekommen (Kinder) und wem sie Liebe geben (Eltern und Erzieher).

Ganz persönlich  stelle ich fest, daß gerade wenn man wie ich aus einem Leben kommt, in dem man sich ständig selbst Wegweiser suchen mußte - und einen Haufen sehr schlechter gefunden hat - es so sehr erleichternd ist einen Rahmen zu finden, der einen trägt und in dem man nicht zum Beispiel eine emanzipierte Feministin sein muß, die kurze Haare zu tragen hat. (Ja, ja ich weiß das muß nicht so sein :))

Vielleicht ist sogar das neue Interesse von jungen Leuten an der alten Liturgie auch daraus zu erklären, daß wir alle zu lange schon mit der Beliebigkeit genervt werden. Man redet uns ein, ständig selbst Entscheidungen treffen zu müssen ob wir nun homo, bi oder sonst was sind - aber einfach nur unserer gottgegebenen Natur dürfen wir nicht folgen.

Und diese Art von Freiheit macht nun mal überhaupt nicht glücklich sondern führt im Gegenteil zu einem Haufen Verletzungen, die man erst erkennt wenn es zu spät ist. Und wo ist dann Hilfe?

Also laßt uns mittanzen, daß wir ein Gesetz haben, das uns Gott ins Herz geschrieben hat, und daß er im Bewußtsein unserer Schwäche für uns in unserer großen katholischen Religion bewahrt.

Lieber Sophophilo, ich erlaube mir Dein Bild vom Thorafest auch bei mir einzustellen und hoffe Du hast nichts dagegen.

Sonntag, 8. Juli 2012

Papa Ratzi 1958

Unser lieber Papa Ratzi hat schon in einem Vortrag 1958 etwas gesagt, was, obwohl es im Zusammenhang der Erlösung von Christen und Heiden gesagt wurde, generell für die christliche Haltung des Gottvertrauens Geltung hat.

... dass vor allem die Gläubigen ihre unausweichliche Funktion im Gesamtprozess der Rettung der Menschheit haben. Keiner hat das Recht zu sagen: Siehe, es werden andere gerettet ohne den vollen Ernst des katholischen Glaubens, warum nicht auch ich? Woher weißt du denn, dass der volle katholische Glaube nicht gerade deine sehr notwendige Sendung ist, die Gott dir auferlegt hat aus Gründen, die du nicht markten sollst, weil sie zu den Dingen gehören, von denen Jesus sagt: Du kannst sie jetzt noch nicht verstehen, sondern erst später (vgl. Jo. 13,36).

Ich finde das tröstlich.

Der ganze Artikel ist im Vatican-Magazin veröffentlich, hier.
Das Bild kommt von www.gloria.tv